Bürgerversammlungen im November
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Im Gemeindebereich Ensdorf wurden heuer bisher 15 Kinder geboren, acht Buben und sieben Mädchen. Bisher sind 22 Sterbefälle zu verzeichnen, acht Männer und 14 Frauen. Acht Paare haben den Bund der Ehe geschlossen.
Nach wie vor hat die Gemeinde Ensdorf eine Fläche von 41,4572 Quadratkilometern und über 95 Kilometer eigene Straßen zu unterhalten. In der Verwaltung der Gemeinde sind vier Verwaltungsangestellte und im Bauhof drei Stammarbeiter sowie zwei ABM-Kräfte tätig. Des Weiteren ist eine Raumpflegerin beschäftigt.
Finanzielle Lage
Zur finanziellen Lage führte Dollacker in seinem Rechenschaftsbericht aus, dass bisher im Haushaltsjahr 2008 im Verwaltungshaushalt 2,210 Millionen Euro vereinnahmt wurden. Ausgegeben wurde 1,436 Millionen Euro. Dies sind Mehreinnahmen von 744000 Euro. Im Vermögenshaushalt wurden bisher 60000 Euro eingenommen. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 475000 Euro gegenüber. Dies sind 415000 Euro Mehrausgaben. Die Hebesätze für die Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) sowie Grundsteuer B (sonstige Grundstücke) betragen unverändert 300 v. H., für die Gewerbesteuer 320 von Hundert.
Zum Jahresende 2007 betrug der Schuldenstand der Gemeinde Ensdorf 2,852 Millionen Euro, wovon 1,3 Millionen zinsverbilligte Darlehen sind. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug damals 1.254 Euro (2006: 1377 Euro). Der Schuldenstand wird bis zum 31.12.2008 voraussichtlich auf 2,484 Millionen Euro zurückgeführt, was dann einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1092 Euro entspricht. Somit sind die Schulden in den letzten elf Jahren und etwa 1,5 Millionen Euro abgebaut worden.
Die Personalkosten betragen für das Jahr 2008 485000 Euro für alle Beschäftigten und ehrenamtlich Tätigen.
An Zinsen werden 129000 Euro bezahlt. Hierfür erhält die Gemeinde 2000 Euro Schuldendienstbeihilfe. Sie hat somit eine effektive Zinslast von 127000 Euro zutragen. Die Tilgung beträgt heuer 368000 Euro, darin ist eine außerordentliche Tilgung von 315000 Euro enthalten.
Bei der Grundsteuer A werden heuer 35000 und Grundsteuer B 111000 Euro eingenommen. Bei der Gewerbesteuer ist bisher ein Betrag von 255000 Euro eingegangen. Rund 110000 Euro werden noch erwartet. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer beträgt 731000 Euro. An Schlüsselzuweisungen werden insgesamt 633000 Euro eingenommen. Für die Hundesteuer sind 2100 Euro eingegangen. Als Konzessionsabgabe erhält die Gemeinde von der E.ON Bayern 50000 Euro. An Mieten und Pachten werden rund 77000 Euro eingenommen, allein 66500 Euro Schulhausmiete vom Schulverband Ensdorf.
„Dem gegenüber stehen Ausgaben in Form der Kreisumlage in Höhe von 582000 Euro. Die Kreisumlage wurde mit einem Hebesatz von 47,70 Prozent-Punkte wie im Jahr 2007 errechnet“, berichtete Bürgermeister Dollacker. „Die Solidarumlage ist für Gemeinden seit 1. Januar weggefallen. Der Freistaat Bayern übernimmt für heuer die Solidarumlage.“ An Schulverbandsumlagen musste für Ensdorf ein Betrag von 83000 Euro und für Rieden 91000 Euro aufgebracht werden, insgesamt also 174000 Euro. Für die Jugendförderung im Gemeindebereich wurden insgesamt 3399 Euro ausgegeben. Davon erhält die DJK 2922 Euro, 420 Euro die Pfadfinder und 57 Euro die Edelweißschützen Wolfsbach. Aufgrund eines Schadens an der EDV-Anlage musste diese teilweise erneuert werden. Kosten: 7000 Euro. Von der Versicherung erhielt die Gemeinde 721 Euro.
Der 40-prozentige Personalkostenzuschuss für den Kindergarten beträgt 73000 Euro, weitere 40 Prozent kommen vom Landkreis, 20 vom Kindergartenträger, der Katholischen Kirchenverwaltung. Seit dem Kindergartenjahr 2005/2006 ist das neue Bayerische Kinderbildungs und –betreuungsgesetz in Kraft. Die Zuschüsse werden nicht mehr pauschal, sondern kinderbezogen gezahlt.
Rund 50000 Euro wurden bis heute für die Unterhaltung der Straßen (Winterdienst, Reparaturen, Schotter, Grabenreinigung, Verkehrsschilder) aufgebracht. So wurden die Gemeindeverbindungsstraßen Thanheim-Rieden, Wolfsbach-Waldhaus sowie die Schotterstraßen nach Seidlthal und nach Herflucht neu aufgefräst, geschottert und gewalzt. Hierfür wurden alleine 2500 Tonnen Schotter verbaut. „Diese Schotterstraßen sind jetzt wieder in einem sauberen und ordentlichen Zustand. In den nächsten Jahren sind die Brücken im Gemeindegebiet dringend sanierungsbedürftig. Hier muss mit mindestens 500000 Euro gerechnet werden“, so Bürgermeister Dollacker.
Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung „Unteres Vilstal“ hat für heuer wie für 2007 eine Betriebskostenumlage von 89000 Euro festgesetzt. An Kanalgebühren werden voraussichtlich 135000 Euro, an Wassergebühren 96000 Euro eingenommen. Der Kubikmeter Wasser kostet 1,02 Euro plus sieben Prozent MWSt. Für Kanal sind 1,59 Euro je Kubikmeter zu bezahlen. „Die Wasser- und Kanalgebühren müssen kostendeckend sein“, hob Bürgermeister Dollacker hervor. Für Reparaturen an der Wasserversorgungsanlage wurden bisher 31000 Euro ausgegeben. Darin sind die Kosten für fünf Rohrbrüche sowie die Erneuerung von zehn Wasserschiebern in Thanheim enthalten. Die alten Schieber konnten nicht mehr abgedreht werden. Bei einem Wasserrohrbruch hätte die ganze Ortschaft kein Wasser. Im Wasserhaus Ensdorf mussten die Fenster und Türen erneuert werden. Außerdem wird zurzeit Außenisolierung/Außenputz angebracht. Die Gesamtkosten betragen rund 23000 Euro.
Weitere Planung
„Die Gemeinde weist derzeit mit ‚Am Hammerberg’ ein neues Baugebiet in Wolfsbach aus. Es ist damit zu rechnen, dass nächstes Jahr die Bauplätze zu bebauen sind“, informierte Bürgermeister Markus Dollacker bei der Bürgerversammlung. „Mehrere Bauwillige haben bereits ihr Interesse bekundet. Das Baugebiet umfasst 16 Bauparzellen.“
In Ensdorf hat die Gemeinde momentan keine Bauplätze zu verkaufen. Es können jedoch acht privat erworben, in Thanheim einige Bauplätze privat erschlossen werden.
In der Hauptschule Ensdorf musste der Fußboden und der Estrich in einem Klassenzimmer sowie einem Flur erneuert werden. Dafür wendete die Gemeinde 18000 Euro auf.
Für die gemeindlichen Feuerwehren in Ensdorf, Wolfsbach und Thanheim wurden 10000 Euro für Geräteausstattung, Material und Schutzausrüstung ausgegeben. Die Feuerwehren sind somit auf dem neusten Stand und können ihre Einsatzbereitschaft gewährleisten.
Der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Ensdorf kostete bisher 445000 Euro. Darin eingerechnet sind 97000 Euro Arbeitsleistung der Freiwilligen Feuerwehr und ihrer Helfer. Die Gesamtkosten werden sich auf rund 458000 Euro summieren. Von der Regierung der Oberpfalz wurden 120000 Euro Zuschuss (drei Stellplätze zu je 40000 Euro) zugesichert, wovon die Gemeinde 96000 Euro bereits erhalten hat. Im Frühjahr ist das neue Gerätehaus fertig gestellt. Dann wird auch die Einweihung erfolgen. „Für die bisherige Arbeitsleistung, die mit großem Einsatz erbracht wurde, spreche ich den Feuerwehrkameraden meinen großen Dank aus“, so Bürgermeister Dollacker.
In den Räumen der ehemaligen Klosterschänke wurden zwei Räume und der Flur ausgebaut. Diese Räume werden vorübergehend durch das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) genutzt bis der Neubau beim Musikhaus der Salesianer fertig gestellt ist. Die Kosten betrugen 60000 Euro. An Zuschüssen sind vom Landesamt für Denkmalpflege, dem Bezirk Oberpfalz und der Bayerischen Landesstiftung etwa 16000 Euro in Aussicht gestellt.
„Mit der Restaurierung unseres Wahrzeichens Stephansturm wird im Frühjahr 2009 begonnen“, vermeldete Bürgermeister Dollacker. Den Baubeginn hat die Denkmalschutzbehörde bereits erteilt. Die Kosten werden sich auf 303000 Euro belaufen. Bei der Bezuschussung müssen noch Fragen geklärt werden, weil das Kultusministerium –abweichend von dem von ihm erarbeiten Finanzierungsplan - nicht 185000 Euro, sondern nur 155000 Euro beisteuern will. Nach zähen Verhandlungen werden es nun wohl doch 170000 Euro werden. Die Bayerische Landesstiftung wird nach Finanzplan 30000 Euro zuzahlen, 23000 Euro der Bezirk Oberpfalz, 5000 Euro die Freunde des Stephansturmes. Mit ebenfalls 5000 Euro beteiligt sich die Kath. Kirchenstiftung Ensdorf, so dass an der Gemeinde noch 45000 Euro „hängen bleiben“ – zuzüglich 25000 Euro Arbeitsleistung.
Im kommenden Jahr wird endlich der Ausbau der Ortsstraßen in Hirschwald sowie der Waldhausstraße in Wolfsbach von der Vilsbrücke bis zur Abzweigung nach Seidlthal in Angriff genommen. Die Planungsarbeiten sind bereits an das Ingenieurbüro Reuther & Seuß vergeben. Ebenso wurde ihm der Auftrag für die Planung für die Erneuerung der Stützmauer in der Wittelsbacherstraße in Ensdorf und die Absenkung an der Hirschwaldstraße erteilt.
Mit Dankensworten beschloss Bürgermeister Markus Dollacker seine Ausführungen: „Ich bedanke mich bei meinen Mitarbeitern in der Verwaltung und im Bauhof, die hervorragende Arbeit leisten und auf die ich mich immer tausendprozentig verlassen kann. Mein Dank gilt aber auch allen Funktionären in allen Vereinen für ihre ehrenamtliche Arbeit, die einen unschätzbaren Wert darstellen. In den Vereinen sind unsere Bürger, vor allem Jugendliche gut aufgehoben und betreut. Mein Dank geht auch an alle Bürger, die sich in irgendeiner Form ehrenamtlich einbringen und nicht zuletzt auch allen Feuerwehrkameraden, welche das ganze Jahr über für den Dienst am Nächsten Tag und Nacht zur Verfügung stehen.“