Bibeltag für Kinder der 1. bis 5. Klasse
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Als alle um 9 Uhr da waren, begann man im Gruppenraum mit dem Lied „Einfach spitze, dass du da bist“ und einer Vorstellungsrunde, um sich und die Namen gegenseitig besser kennen zu lernen. Diese wurden durch das bei den Kindern beliebte Spiel „Ich sitze im Grünen, …“ vertieft. Danach wurde die in der gestalteten Mitte stehende Kerze angezündet, als Zeichen dafür, dass Jesus in unserer Mitte ist und ein Gebet gesprochen.
Nun wurden an alle kleine, grüne Glassteine ausgeteilt, welche die Kinder auf die um die Mitte gelegten, Plakate zum Thema „Gott, das muss ich dir sagen“ je nach ihrer Gefühlslage legten. Wer wollte, durfte auch dazu etwas sagen, warum er z.B. traurig oder wütend ist, wieso es ihm gerade gut geht oder warum das heute ein besonderer Tag für ihn ist.
Das Vorbereitungsteam hatte einige Bibeln dabei und die Mädchen und Jungen wurden gebeten zu erzählen, was sie so alles über die Bibel wissen. Eifrig kamen die Antworten, dass es ein Neues und ein Altes Testament gibt, dass da drin Geschichten über Jesus stehen und sogar Psalmen wurden genannt. So wurde dann den Kindern der Schöpfungsbericht (Genesis Kapitel 1) aus der Einheitsübersetzung vorgelesen. Gleichzeitig wurden zu den jeweiligen Versen passende Bilder an die Wand gestrahlt, so dass die Mädchen und Jungen das Gehörte auch bildlich verfolgen konnten. Mit den wunderschönen Bildern des Kamishibais „Die Schöpfungsgeschichte“ erzählten die Kinder das Gehörte und Gesehene nach.
Im Mittelpunkt des Tages stand der „Hl. Franziskus“ und die Geschichten aus seinem Leben. Es wurde ein Bild, ohne Namensnennung, an die Wand gestrahlt und die Kinder durften sagen, was sie darauf alles erkennen. So lauteten die Antworten: Einen Mönch, einen Bischof, einen Heiligenschein, ein altes Buch mit Kreuz, eine Feder, Wundmale, usw. …. Den Kindern wurde erklärt, dass es sich um den Hl. Franziskus handelt. Jetzt wurden sie aufgefordert, jeder für sich oder auch in Kleingruppen, auf Wortkarten aufzuschreiben, was sie den Heiligen Franziskus gerne fragen möchten. Nach einigen Minuten wurden die Fragen präsentiert. Die Mädchen und Jungen wollten wissen, wo und wann er lebte, wie alt er war, was er gemacht hat, sogar seine Hausnummer und vieles mehr.
Alle hörten interessiert zu als ihnen ihre Fragen beantwortet wurden und klar wurde, dass der Hl. Franziskus eine glühende Liebe zu Gott, zur Schöpfung und zu den Menschen hatte. Dies vertiefte sich noch durch das Lied „Der Sonnengesang“ des Hl. Franziskus, den die Kinder an diesem Vormittag kennen lernten.
Im Anschluss bemalten die Kinder Tontöpfe. Es entstanden kleine Kunstwerke, die den Inhalt des Liedes wiederspiegelten. Die durch die Musik bei den Mädchen und Buben entstandenen Bilder aus dem Sonnengesang wurden mit dem Bemalen eines Tontopfes kreativ festgehalten und verarbeitet. Zu sehen waren, z.B. Bruder Sonne, Schwester Mond und Sterne, Schwester Wasser, Bruder Feuer, aber auch Pflanzen und Tiere.
Nun hörten die Mädchen und Jungen eine Geschichte über den Heiligen Franziskus im Tuchladen. Danach durften sie sich in symbolische Fußstapfen stellen und hin spüren, wie Franziskus sich nach dieser Situation gefühlt hat und mittteilen, wie seine Reaktion gewesen sein könnte. Eine weitere Geschichte handelte davon als Franziskus zu den Bettlern ging und hautnah miterleben wollte, wie es ihnen so erging. Nach der Erzählung wurden die Kinder aufgefordert, zu viert zusammen zu gehen und die Szene nachzuspielen und ein Standbild entstehen zu lassen. Hiermit konnten sich die Kinder in den Entscheidungsprozess zu einem Leben in Armut hinein fühlen.
Nach so einem bewegten Vormittag ließen sich die Mädchen und Jungen das leckere Essen der Küche des Ensdorfer Klosters schmecken. Auch die selbstgemachten Kuchen des Betreuerteams waren ruck zuck als Nachtisch verspeist.
Zurück im Gruppenraum ging es noch mal an die Arbeit. Wieder hörten die Kinder eine Geschichte: „Die Entscheidung Franziskus am Marktplatz“. Hierzu durften die Kinder in vorgefertigte kleine Tagebücher eintragen, was sie von dieser Geschichte am wichtigsten fanden. Wer wollte, durfte auch ein Bild dazu malen. Klar wurde den Mädchen und Jungen am Beispiel des Hl. Franziskus, dass, vor allem auch in der Fastenzeit, ein Verzicht einem selbst, aber auch den Menschen um einen herum guttun kann, z.B. durch Teilen.
Zur Abschlussreflexion des Bibeltages erhielt jedes Kind eine Sonne, auf Papier fotokopiert. Hier hinein sollten die Mädchen und Jungen schreiben oder malen, was für sie vom Hl. Franziskus bzw. an diesem Tag wichtig geworden ist. Die Sonnen wurden ausgeschnitten und auf Schaschlikspieße aufgeklebt, so dass kleine Blumentopfstecker entstanden. Zum Ende des Bibeltages durften alle noch ihre selbst bemalten Blumentöpfe mit Kressesamen bepflanzen.
Um 14 Uhr endete der erste gemeinsame Bibeltag für Kinder der Pfarreien Ensdorf und Rieden mit strahlenden Gesichtern und den Worten: „Ich komm das nächste Mal wieder.“