Begehrte Stufe 3 der Jugendflamme
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Zur Abnahme war der Kreisjugendwart KBM Hubert Haller erschienen, der dann die einzelnen Aufgaben und deren Lösung prüfte. An Feuerwehrtechnischem mussten die Teilnehmer einen Hebebaum bauen und dabei zeigen, was sie an Selbstsicherung, Knoten und Stichen sowie am ordnungsgemäßen „Bedienen“ gelernt hatten. Der Hebebaum wird zur Rettung von waagerecht liegenden Patienten aus größeren Höhen eingesetzt und gehört zu den Grundlagen der technischen Personenrettung.
Um der schlechten Witterung zu entgehen, stellte Bio-Landwirt Georg Wein seinen Stadel zur Verfügung. Hier zeigten die Prüflinge dass sie ein fundiertes Wissen hatten. Es begann mit dem dienstvorschriftsmäßigem Herabnehmen der Steckleitern, bis zu deren in Stellungbringen. Geachtet werden musste auf die Selbstsicherung der Mannschaft im oberen Stockwerk. Die Krankentrage wurde mit Knoten und Stichen an der Leiter befestigt. Der Patient wurde auf die Trage gelegt und schonend mit dem Hebebaum herabgelassen. Während der gesamten Zeit wurde der Patient versorgt.
Als zweite feuerwehrtechnische Aufgabe mussten sie einen Schaumangriff aufbauen. Einmal nur der Angriffstrupp mit Schlauchtragekorb und Schwerschaumrohr, das zweite Mal der Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp mit Mittelschaumrohr und tragbarer Schlauchhaspel. Auch diese Aufgabe meisterten die sechs Anwärter.
Im Gerätehaus machte es KBM Hubert Haller den immer in zwei Trupps angetretenen Prüflingen bei der Ersten Hilfe nicht gerade leicht. Sie mussten Gefahren in der Umgebung des „Patienten“ abstellen, diesen beruhigen, versorgen und das jeweils unter anderen und schwierigen Bedingungen.
Soziales konnten die Feuerwehrler locker nachweisen. Schließlich beteiligten sie sich ja bei der jährlichen Bachreinigung anlässlich des Gemeindefestes, sie arbeiteten beim Ferienprogramm der Feuerwehr mit und sie sammelten Christbäume im Dorf ein.
Den Nachweis einer öffentlichkeitswirksamen Präsentation konnten sie bereits bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ensdorf erbringen. Sie drehten einen professionellen Film zur Mitgliederwerbung für die Jugendfeuerwehr. Dabei kamen weit über 100 Stunden an Arbeit zusammen, denn es musste ein Drehbuch erstellt und geschrieben sowie Drehorte, unter anderem Räumlichkeiten in der Ensdorfer Mittelschule, gesucht werden. Stundenlang mussten Aufnahmen wiederholt werden, bis sie „filmtauglich“ waren. Es wurden Kameras auf Helme und Feuerwehrautos montiert und unzählige Innen- und Außenaufnahmen gemacht. Nachdem alles im „Kasten“ war, begannen die Schneidearbeiten und die Vertonung. Dank des Kameraden Jonas Meier und Mitglieder der Feuerwehren Rieden und Ensdorf gelang ein wirklich hervorragendes Werk.
Die Uraufführung war bei der Jahreshauptversammlung der Ensdorfer Wehr vor mehr als 60 Personen zu sehen und sie löste wahre Begeisterung und großes Lob bei den Zuschauern aus.
Kreisjugendwart KBM Hubert Haller war zufrieden und konnte den Teilnehmern das begehrte Abzeichen der Jugendflamme Stufe 3 überreichen. Bisher haben dieses anspruchsvolle Abzeichen nur Kameraden aus Illschwang und schon einmal Ensdorf abgelegt.
Die sechs jungen Floriansjünger: Laura und Fabian Braun, Jasmin Kotzbauer, Julia Gebhardt und Johannes und Maximilian Wein bedankten sich bei der Gemeinde für die Überlassung des Schulgebäudes, bei Jonas Meier für seine Unterstützung und fachlichen Rat, die Kameraführung und die Bereitstellung der erforderlichen Technik und bei den Jugendwarten für ihre Unterstützung.
Zur Abnahme der Jugendflamme Stufe 3 gratulierten natürlich nicht nur der Kreisjugendwart KBM Hubert Haller, sondern auch Vorsitzender Richard Reiser und die beiden Kommandanten Michael Ott und Manuel Wondrak sowie die Ausbilder und Jugendwarte Wolfgang Reiser, Thilo Freiherr von Hanstein, Dominik Kaluza und Christoph Staufer.