Ausstellung „Klimafaktor Mensch“
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Die Eröffnung wurde wegen des schönen Wetters und der angenehmen Temperaturen von Ute Meindl-Kett, der Leiterin der Umweltstation Kloster Ensdorf kurzerhand in den Klosterinnenhof verlegt. Zahlreiche Ehrengäste konnte sie dazu begrüßen. Mit der Ausstellung werden zugleich die Veranstaltungsreihe Ensdorfer Klimawochen eröffnet, die aus der Vernetzung und Zusammenarbeit von Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ZEN, Naturpark Hirschwald, der Stelle für Klimaschutzkoordination des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Umweltstation Kloster Ensdorf hervorgegangen sind. Jüngstes Mitglied ist die Mittelschule Ensdorf, welche auch Umwelt- und Energieschule ist. „Den Auftakt bildet die Ausstellung „Klimafaktor Mensch“ mit sehr ansprechenden und sich selbst erklärenden Exponaten und mit hohen Aufforderungscharakter an alle Besucher“, betonte Ute Meindl-Kett. „Konsum, Ernährung, Energie und Mobilität stehen im Mittelpunkt. Und die Ausstellung setzt neben einer allgemeinen Einführung und Zukunftsvisionen und mit seinen drei Schwerpunktthemen sehr bayrisch und sehr genau da an, wo jeder und jede von uns, auch sehr junge Leute, etwas tun können. Nämlich beim Energie-3-Sprung: Energiebedarf senken, Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energien ausbauen“, hob die Leiterin der Umweltstation hervor.
„Der Klimawandel wirkt sich weltweit mit mehr Wirbelstürmen, Hitzewellen, Starkregen und Flucht aus. Der Klimawandel verändert auch unsere Heimat. Durch den Temperaturanstieg gerät die Natur aus dem Takt“, betonte Dr. Andreas Ott vom Bayerischen Landesamt für Umwelt bei seinen einführenden Worten und verweis auf die Zuwanderung gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten sowie heftige Unwetter im Wechsel mit Bruthitze, Starkregen, Sturmböen usw. Die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels hätten neben kriegerischen Auseinandersetzungen auch weltweite Flüchtlingsbewegung von Millionen von Menschen geführt. Was die alltäglichen Entscheidungen jedes Einzelnen mit der Zukunft unserer Kinder zu tun haben, wie groß der ökologische Fußabdruck einzelner Länder ist, zeigt die Ausstellung. „Auch bewusster essen schont das Klima!“ erklärte Dr. Ott bezüglich des Verzehrs von pflanzlichen, regionalen, saisonalen und fair gehandelten Lebensmitteln. Mit einem CO2-Rechner kann man sich z. B. ein klimaschonendes Frühstück zusammenstellen. In der Ausstellung gibt es auch Tipps zum bewussten Einkaufen und einen Blick in ein ideales Klimadorf. Dargestellt wird auch, wie Konsum das Klima beeinflusst und wie man seinen „inneren Schweinhund“ überwinden kann.
Katharina List, Klimaschutzkoordinatorin des Landkreisesstellte fest: „Jeder einzelne von uns ist ein bedeutender Klimafaktor. Und als solche sind wir natürlich auch verantwortlich dafür, unsere Verhaltensweise möglichst nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten. Miteinander haben wir sehr wohl Einfluss auf unser Klima.“
Die Ausstellung „Klimafaktor Mensch“ ist noch bis Mittwoch, 6. Juli, täglich von 8 bis 17 Uhr im Kreuzgang des Klosters Ensdorf zu besichtigen.
Weitere Veranstaltungen der Ensdorfer Klimawochen
Mittwoch, 29.6., 19.30 Uhr im Bildungshaus des Klosters Ensdorf: Vortrag von Dipl.-Theologin und Umweltbeauftragte der Diözese Regensburg Beate Eichinger zum Thema „Laudato si – die Umweltenzyklika von Papst Franziskus weckt die Welt auf“.
Dienstag, 5.7., um 19 Uhr im Innenhof des Klosters, bei schlechter Witterung im Bildungshaus: Vortrag von Dipl.-Ing. und Projektmanager für erneuerbare Energien C.A.R.M.E.N, e.V Keywan Pour Sartip zum Thema „Warum es uns betrifft und was unser Handy mit Klimaschutz zu tun hat“.
Freitag, 29.7., um 19 Uhr im Kloster Ensdorf: „Klimadinner – regional, saisonal, sensationell“.
Freitag, 12.8., um 14 Uhr (Eggenbergkirche) Waldführung mit Werner Lang, dem Bildungsbeauftragten der Forstverwaltung Amberg, mit dem Thema „Das Klima ändert sich – der Wald auch“.