Auch viele jüngere Semester beteiligten sich
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Aus dem gesamten Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg, aus der ganzen Oberpfalz und dem Frankenland waren Schafkopffreunde an die Vils gekommen. Die weitesten kamen aus Nittendorf, Altdorf, Weinsirla, Hermannsberg und Neukirchen-Balbini angereist. Es winkten ja auch ansehnliche Prämien für die besten Kartler: 500, 250 und 125 Euro in bar, dazu 67 weitere schöne und wertvolle Sachpreise.
88 (= 22 Tische) Kartler spielten im ersten Durchgang um Sieg, Punkte und Augen bei Spiel, Solo und Du; im zweiten waren es gar 92 (23 Tische). „Der eisigen Witterung mit viel Schnee entsprechend ein guter Besuch“, konstatierte der Präsident des Opel-Clubs, Richard Weigl. „Vor allem freut es mich, dass viele junge Kartler gekommen sind und 18 aus der Gemeinde Ensdorf.
Aber weit gefehlt, wer da denkt, da kämen nur „Waldler“ und „hoglbouchane Mannsbilder“! Auch viele „jüngere Semester“ beteiligten sich am „harten Wettkampf“. Dass das urbayerische Schafkopfspiel keine reine Männerdomäne ist, bewies eine Reihe hübscher Damen, die ebenso dem „Schafkopf“ frönen – oder wie es früher oft hieß: „Dem Teifl sei’m Gebetbüchl“. Und die junge Tanja Sperl aus Ransbach zeigte mit ihrem 2. Platz den meisten „Herren der Schöpfung“ und „alten Kartenhasen“, wo „der „Bartl den Most holt“.
Schafkopfen macht auch durstig und hungrig. Manche „stärkten“ sich beim fast fünfstündigen „Schafkopf-Marathon“ mit Mineralwasser oder Spezi, andere setzten mehr auf die kräftigende Wirkung des Gerstensaftes, wieder andere auf die zusätzliche Stärkung durch Wurstsemmeln oder „Obatzn“. Dem Opel-Club war es recht: „Des is a a Geld für die Vereinskassa!“
Gegen Mitternacht war es endlich so weit: Während die einen mit Spannung dem Endergebnis entgegen fieberten, ob es zu einem Preis, und wenn ja, zu welchem, reicht, frönten die anderen weiter ihrer Schafkopfleidenschaft, „klopften“ und „droschen“ weiter. Es stand das Endergebnis des Mammutturniers aller Schafkopffreunde in fast ganz Ostbayern fest:
Den ersten Platz und damit 500 Euro in bar holte sich mit sensationellen 135 Punkten Reinhard Graf aus Seugast, der mit 107 Punkten im ersten Durchgang auch gleich noch den fünften Platz abräumte. 250 Euro gingen mit 123 Punkten an Tanja Sperl aus Ransbach.125 Euro nahm Lokalmatador Lothar Trager mit 112 Punkten mit nach Hause. Denkbar knapp dahinter ging mit 111 Punkten der erste Sachpreis bei freier Auswahl an Bernhard Jäger aus Lintach mit 111 Punkten, die er im ersten Durchgang erzielt hatte. Und wie erwähnt der 5. Platzierte Reinhard Graf aus Seugast mit 107 Punkten, ebenfalls im 1. Durchgang erzielt. Den Trostpreis, einen Kasten Bier, kann sich Siegfried Jobst aus Fischbach schmecken lassen. Er erreichte 27 Punkte im 2. Durchgang, kassierte aber auch einen schönen Sachpreis für seine 93 Punkte im 1. Durchgang, womit er insgesamt Platz 32 erreicht hatte.