Anträge zu den Bürgerversammlungen
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Er versprach, dass heuer mehr Straßen saniert werden. Außerdem stünden für rund 70000 Euro die Sanierungen der Vilsbrücke in Wolfsbach und der Elsenbachbrücke Richtung Hofstetten an. Der Bauhofplatz und die Zufahrt dazu werden für 80000 Euro neu asphaltiert. In den Kosten eingeschlossen sind die Verbreiterung der Zufahrt sowie der Bau eines Waschplatzes mit Einbau eines Ölabscheiders. Der Landkreis baut heuer den Wertstoffhof Ensdorf aus.
Neu ist, dass sich seit Februar 23 Asylbewerber in Ensdorf befinden, überwiegend Familien. „Es sind Verfolgte aus dem Iran, Pakistan, Serbien und der Ukraine, wo sie um ihr Leben fürchten mussten und hoffen, das sie dauerhaft bei uns bleiben dürfen“, so Bürgermeister Dollacker. Man werde sich um Integration bemühen. In diesem Zusammenhang appellierte er an die Gastfreundschaft seiner Bürger.
„Auch in Thanheim werden heuer Straßen saniert“, versprach Dollacker den Thanheimer Bürgern. Beim Feldwegebau sollten Landwirte, Jagdgenossen und Anlieger zusammenwirken. Zum Naturpark Hirschwald merkte er an, dass es „sehr zäh“ gehe bis sich etwas tue. Abstimmungen unter den Mitgliedsgemeinden seien nicht immer einfach. Der Bürgermeister hofft, dass sich dies mit dem neuen Geschäftsführer ändere und bürokratische Hürden abgebaut werden. Das gelte besonders bezüglich einer angedachten Windkraftanlage von drei bis fünf Windrädern auf dem Gebiet des Naturparkes, wonach Martin Färber gefragt hatte. „Baurechtlich sind die derzeit nicht möglich. Erst müsse eine Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden. „Gemeinsam mit Ebermannsdorf, Rieden Schmidmühlen und Hohenburg sind wir dabei, eine Lösung zu finden“, erklärte der Bürgermeister.
In Wolfsbach wurde von Stefan Reinwald erneut die Situation am Friedhofstor angesprochen. „Wir sind dabei, die Situation zu verbessern“, versprach Dollacker. Kritik gab es wegen der „Bio-Autobahn“. Gemeint ist damit der rege Verkehr zum Grüngutcontainer aber auch zu den Glas- und Blechcontainer beim Feuerwehrgerätehaus. „Der Lärm und die Abgasbelästigung halten bis nachts an und es kommen auch Autos mit Amberger, Schwandorfer und gar Regensburger Nummern. Diese Frequenz ist unzumutbar in einer beruhigten Zone“, beschwerte sich u. a. Johann Eichenseer. Günter Schindler meinte sogar: „Er ist ein Schandfleck.“ Manche Bürger forderten einen anderen Standort oder den Abzug des Grüngutcontainers. Dies wiederum stieß auf heftige Gegenwehr, denn es sei von Vorteil, wenn man die Möglichkeit der Entsorgung von Grüngut vor Ort hat. Bürgermeister Dollacker sieht keine Möglichkeit einer Verlagerung, da es keinen geeigneten Standort gebe. „Wenn der Container mal weg ist, kommt er nicht wieder“, gab er zu bedenken.
Sieglinde Berschneider hatte zur Bürgerversammlungen in Ensdorf schriftlich den Antrag auf „qualifizierte Kleinkinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren im Ensdorfer Kindergarten St. Jakob“ gestellt. „Es ist ein Armutszeugnis, dass Eltern der Gemeinde Ensdorf seit Jahren gezwungen sind, ihre Kinder in anderen Gemeinden wie Kümmersbruck, Ebermannsdorf. Schmidmühlen oder Hohenburg betreuen zu lassen“, erklärte Thomas Göldner. Begründet wurde der Antrag mit der Zahl der Geburten und dass es heute viele Arbeitsplätze nicht mehr erlauben, dass Eltern mehrere Jahre die Beschäftigung unterbrechen. „Junge Familien, die sich ein Eigenheim schaffen und gleichzeitig eine Familie gründen, sind auf ein zweites Einkommen angewiesen“, ist ein weiteres Argument. „Schlussendlich sind wir in unserer Ensdorfer Schule, im Sportverein, bei der Feuerwehr und bei den Pfadfindern auf jedes Kind angewiesen. So attraktiv wie wir heute unsere Gemeinde für junge Familien gestalten, soviel Gemeindeleben wird morgen in unserer Gemeinde stattfinden“, betonte Hans Ram. „Von einem Armutszeugnis“ war die Rede. Gemeinderat Werner Scharl erklärte: „Kleinkinderbetreuung ist Grundlage für die Entwicklung einer Gemeinde.“
Die anwesenden Bürger waren hier unterschiedlicher Meinung. Bürgermeister Dollacker und Pfarrer Hermann Sturm betonten, dass es Bedarfserhebungen gegeben habe und seit dem letzten Jahr die Möglichkeit besteht, dass Kinder ab zweieinhalb Jahren in den Ensdorfer Kindergarten gehen können. Dieses Angebot soll – falls genügend freie Plätze vorhanden sind - auf „ab zwei Jahre“ ausgeweitet werden. Dollacker versprach, eine neuerliche Bedarfserhebung durchführen zu lassen und betonte: „Ein Kinderkrippenplatz ist teuerer als ein Kindergartenplatz. Das muss den Eltern auch klar sein.“ Für ihn kommt aus finanziellen Gründen nur eine Lösung in Verbindung mit dem Kindergarten St. Jakob in Frage.
SPD und DJK hatten schriftlich Antrag gestellt, die Straßenbeleuchtung in Ensdorf auszubauen. Und zwar in der Thanheimer Straße vom Wertstoffhof bis zum DJK-Sportheim sowie eine zusätzliche Leuchte beim Parkplatz der Mittelschule in der Schulstraße.
Die schriftlichen Anträge werden in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen behandelt.
Der Straßenlärm, verursacht durch den Verkehr auf der Staatsstraße 2165 (Vilstalstraße), ist nicht nur der Familie Link ein Dorn im Auge. „Tagtäglich stellen wir fest, dass der durch den Straßenverkehr verursachte Lärm eine mittlerweile unerträgliche Belastung erreicht hat. Mieter sagen wegen des Lärms ab. Ein Aufenthalt im Freien ist nicht mehr möglich! Lärm macht krank, die Lebensqualität sinkt.“ Siegfried Link plädierte für eine „Geschwindigkeitsbegrenzung als schnellste, einfachste und wirkungsvollste Maßnahme“. Dafür will er Unterschriften sammeln.