Alljährliches Treffen versierter Musiker aus der ganzen Oberpfalz

Die Musiker waren nicht nur in ihrer Herkunft gemischt, sondern auch in ihrem Alter: Heuer spielten Musiker von 15 bis 68 Jahren mit. Nach einem Schnupper-Probentag im Januar konnten die Musiker ihre Stimmen nun üben, um in einer Woche diverse Werke in einem Abschlusskonzert zu vertonen. Unter der Leitung von Matthias Dietz bestritten die Musiker schon das zweite Bezirksorchester-Konzert. Dieses sollte heuer in Wiesau sein, als Auftaktveranstaltung zum diesjährigen 42. Nordgautag - oder wie er nun neu heißt, dem „Kulturfest der Oberpfälzer“.

Aber bis zum Konzerttag war noch einiges zu tun. Es standen schließlich offiziell neun Werke auf dem Programm, die auch noch um zwei Zugaben erweitert werden sollten. Das  spielerische Niveau des Bezirksorchesters ist in der Ober- und teils auch schon in der Höchststufe angesiedelt. Darum bedarf es außerordentlich fähige Musiker, um dieses Programm zu bewältigen. Dazu gehört der große Übewille, aber auch das lockere Beisammensein im Bierstüberl bei Schafkopf und Bier.

Um auch mit schwierigen Passagen innerhalb eines Registers klar zu kommen, sodass es zu einem gemeinsamen Erfolg im Spielen wird, ist auch dieses Jahr ein Registerprobentag angesetzt gewesen. Einen Tag lang bis zur Kaffeepause teilt sich das Orchester in zehn einzelne Register auf, um mit eigens dafür engagierten Dozenten an Problemstellen zu üben und auch die Intonation innerhalb des Registers zu verbessern. Da geht es dann im Orchestertutti danach gleich viel reibungsloser und besser durch die schwierige Orchesterliteratur. Dass sich die harte Probenarbeit auch vollkommen gelohnt hat, zeigt sich im musikalischen Höhepunkt der Probenphase in Ensdorf: die sehr gut besuchte öffentliche Generalprobe am Freitag vor dem Konzertabend.

Dort wurden die Zuhörer mit klanglichen Raffinessen fast zwei Stunden gut unterhalten. Auch bei starken Minusgraden draußen wurde es den Zuhörern innen mit lateinamerikanischen Rhythmen heiß.  Eines des Highlights des Konzertabends war das Solo-Stück mit dem Solo-Trompeter Mathias Achatz: Beim „Karneval von Venedig“ verzauberte er die Zuhörer mit schnellen und virtuosen Verzierungen und Variationen einer Melodie, welche auch als „Mein Hut, der hat drei Ecken“ bekannt ist. So ein Solist spornt die Musiker auch an, weiter am Üben zu bleiben, um noch besser zu werden. Weiterhin wurde erstmalig in diesem Jahr ein Werk aus dem Ensemble-Wettbewerb des Nordbayerischen Musikbundes vorgetragen, um einem Sieger-Ensemble auch eine entsprechend große Bühne zu bieten. Vier Damen aus Ursensollen haben mit ihrem Ensemble „Petit Quatour“ den Verbandsieg in ihrer Altersklasse mit 98 Punkten erreicht. Auch diese Kleinbesetzungen sind überaus wichtig für das musikalische Leben in der Oberpfalz. Im Allgemeinen ging das diesjährige Programm des Bezirksorchesters von klassischen und sinfonischen Werken über Disco- und Tanzmusik mit heißen Rhythmen bis hin zu traditioneller Blasmusik, die auch in einem Auswahlorchester des Nordbayerischen Musikbundes keines Falls fehlen darf. Auch die Programmmusik kam durch die sinfonische Ausgestaltung des „Hobbit“ nicht zu kurz: man konnte ihn dabei regelrecht durchs Auenland wandern hören. Solisten aus den eigenen Reihen des Orchesters durften in verschiedenen Stücken ihr hervorragendes Können unter Beweis stellen.

Wenn Sie nun Lust auf mehr bekommen haben, gibt es dieses Jahr nochmals die Chance, sich mit ausgezeichneter Blasmusik zu befassen: Nach Ostern trifft sich ein weiteres Auswahlorchesters des Bezirks Oberpfalz im Ensdorfer Bildungshaus, um eine Woche an einem gemeinsamen Abschlusskonzert zu üben. Dieses Mal wird es das Bezirksjugendorchester sein, das sich aus jugendlichen Musikerinnen des Bezirks zusammensetzt. Das Abschlusskonzert dazu findet am Samstag, 7. April, um 19.00 Uhr in der Schwarzachtalhalle in Neunburg vorm Wald statt. Hierzu ergeht herzliche Einladung. Tipp: Auch hierfür gibt es am Freitag zuvor eine öffentliche Generalprobe im Saal des Bildungshauses in Ensdorf.