Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Achtung - fertig - arbeitslos?

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

Unter dem Motto „Achtung - fertig - arbeitslos“ stand das Arbeitsmarktseminar der Jugendbildungsstätte Waldmünchen, das wir, die neunte Klasse der Hauptschule Ensdorf in den letzten Wochen vor Weihnachten absolvierte.

Mit gemischten Gefühlen hörten wir uns am Montag nach unserer Ankunft das Wochenprogramm an, welches uns von Gülden Toraman und Florian Scheurer, den beiden Teamleitern, vorgestellt wurde. Täglich bis 18:45 Uhr Seminar, würde man das durchstehen? Aber bereits nach den ersten Stunden merkten wir, dass Arbeit durchaus Freude machen kann…

So durften wir im Zukunftstheater unsere unterschiedlichen Planungen zum Thema Schule, Beruf und Familie darstellen – und von der Hochzeit über die Trennung vom Partner bis hin zur Arbeitslosigkeit war alles dabei. Mit der richtigen Verkleidung, die wir im dortigen Fundus fanden, machte es richtig viel Spaß.

Am Dienstagvormittag waren wir auf uns selbst gestellt, als wir im Stationenlauf unseren jeweiligen Wunschberuf näher unter die Lupe nehmen mussten. Welche Fähigkeiten werden verlangt? Wie wird sich der Beruf in den nächsten Jahren verändern? Dies waren beispielsweise Fragen, die wir schriftlich beantworten mussten. Gülden und Florian korrigierten unsere Antworten und gaben uns hierzu noch zahlreiche Tipps.

Nachmittags beschäftigten wir uns mit der Globalisierung. Nachdem wir den Begriff geklärt und uns die Auswirkungen auf uns überlegt hatten, machten wir ein Spiel zu diesem Thema. In Gruppen mussten wir eine Jeans entwerfen, den Preis berechnen sowie ein Werbeplakat malen, um die Jeans dann auf der „Jeansmesse Waldmünchen“ vorzustellen. Wir mussten uns dabei sehr genau überlegen, ob wir eine billige Jeans produzieren, bei der Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltverschmutzung eingeschlossen sind, oder eine teure Hose herstellen, bei der wir das Öko-Label hergeben konnten. Der kritischen Jury konnten wir nichts vormachen!

Am Mittwoch vergnügten wir uns beim „Spiel der Arbeit“. Hierbei mussten wir Bewerbungen schreiben und wenn wir Glück hatten und diese fehlerfrei waren, bekamen wir eine Ausbildungsstelle. Pro Spielrunde wurde ein halbes Jahr simuliert und da konnte sehr viel passieren: Schwarzfahren, Schwarzarbeit mit anschließender Kündigung, ungewollte Schwangerschaft, Drogenscreenings mit positivem Ergebnis, Pflegen der Eltern, aber auch Positives wie Fortbildungen, abgeschlossene Berufsausbildung usw. Trotz des Spielcharakters merkten wir, dass unerwartete Ereignisse die Lebensplanung ganz schön durcheinander bringen können! Zum Ausgleich durften wir abends die Schlossdisco in Beschlag nehmen und DJ Johannes sorgte für Stimmung.

Dem Donnerstag sahen wir mit Angst entgegen, da wir nachmittags - nach einem Bewerbungstraining am Vormittag - ein Vorstellungsgespräch absolvieren mussten. Unsere Bewerbungsmappen lagen den beiden Teamern vor, so gingen sie gezielt auf unseren Berufswunsch ein. Sie achteten dabei auch auf Pünktlichkeit und gepflegtes äußeres Aussehen. Zum Abschluss des anstrengenden Tages grillten wir im Schlosskeller.

Am Freitag stellten wir uns der Frage, was wir bei Arbeitslosigkeit machen könnten. Zum Abschluss sahen wir uns die Bilder des Seminars an und fuhren daraufhin wieder nach Ensdorf. Das Fazit unserer Woche: Trotz der langen „Arbeitstage“ hat es uns sehr gut gefallen, es war sehr lehrreich, sie sind auf jeden von uns eingegangen und wir wären gerne noch eine Woche länger geblieben! Wir können es nur jedem empfehlen!