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90. Geburtstag von Pater Rupert Nebauer

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Mit einem feierlichen Dankgottesdienst in der Hauskapelle des Klosters Ensdorf – zusammen mit vielen Mitbrüdern, darunter Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein und dessen Vorgängern, den Patres Georg Matt, Josef Wenzl und Martin Haunolder sowie Verwandten und Freunden - feierte am Samstag Pater Rupert Nebauer seinen 90. Geburtstag. Bürgermeister Markus Dollacker gratulierte im Namen der Gemeinde mit einem Geschenk.

Die Festpredigt hielt Professor Pater Otto Wahl von der theologischen Fakultät der Hochschule Benediktbeuern „ganz im Zeichen des Dankes gegenüber Gott, der ihn berufen hat, aber auch gegenüber den Menschen, die ihm in Liebe begegnet sind“. Mit bewegten Worten schilderte der Festprediger den Lebenslauf des Jubilars.

Rupert Nebauer wurde am 31. Mai 1923 als jüngster von drei Brüdern in München geboren. Nach dem Besuch der Volksschule von 1929 bis 1933 besuchte er von 1933 bis 1935 das Wilhelm-Gymnasium in München, dann bis 1939 das humanistische Gymnasium in Burghausen. Die erste Profess leistete er 1940 in Ensdorf und machte anschließend sein Abitur. 1941 wurde er zum Reicharbeitsdienst verpflichtet und 1942 zur Wehrmacht eingezogen, wo er bis 1944 bei den Gebirgstruppen im Kaukasus im Fronteinsatz war. Schwerste Zwangsarbeit, Hunger, Krankheit und vielgestaltige Demütigungen erlebte Rupert Nebauer bis 1949 in russischer Kriegsgefangenschaft.

Von 1950 bis1954 studierte er Philosophie und katholische Theologie an der Hochschule Benediktbeuern bevor er 1954 zum Priester geweiht wurde. Seine erste Stelle im Dienst an der Jugend bekam er im Internat in Pfaffendorf. Von 1958 bis 1963 war Pater Rupert Nebauer Präfekt im Lehrlingsheim Konstanz. In diesem Jahr wurde er mit der Pfarrgründung und dem Bau der Maria-Hilf-Kirche in Konstanz betraut, deren erster Stadtpfarrer er anschließend 28 Jahre war. Zu Recht wurde ihm für seinen „großherzigen Einsatz beim vorbildlichen Aufbau der neuen Pfarrei“ von der Erzdiözese Freiburg 1976 der Ehrentitel Bischöflicher Geistlicher Rat verliehen. Von 1991 bis 2008 war Pater Nebauer schließlich Spiritual im Kneipp-Kurhaus St. Josef in Bad Wörishofen.

Seit 2008 verlebt er nun seinen Ruhestand in Ensdorf, eine ruhige Zeit im Kreise seiner Mitbrüder. Mit der Erreichung seines 70-jährigen Ordensjubiläums im Jahr 2010 erlebte er nach eigener Aussage seinen Lebenshöhepunkt. Immer noch übernimmt Pater Rupert Nebauer Aushilfen in verschiedenen kleinen Pfarreien und ist mit vielen Menschen aus seiner Vergangenheit in Verbindung. Sollte seine Gesundheit es erlauben und der Herrgott gnädig sein, wäre im nächsten Jahr sein 60-jähriges Priesterjubiläum ein weiterer Höhepunkt seines seelsorglichen Ordenslebens. „Du hast nach dem Motto gelebt: ‚Den Glauben zu predigen ist wichtig, aber noch wichtiger ist es, den Glauben zu leben’, betonte Festprediger Professor Pater Otto Wahl.