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50-jähriges Bestehen des katholischen Frauenbundes in Ensdorf

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Weniger zurück, dafür mehr nach vorne blickt der Zweigverein Ensdorf des Katholischen Frauenbundes. Mit einer Dankandacht unter dem Motto „Unsere Gemeinschaft ist wie ein Netz“ und einem Festakt im Wittelsbachersaal feierte er „auf den Tag genau“ sein 50-jähriges Bestehen.

„Lasst uns gemeinsam Singen“, dargeboten vom „Riedener Dorfgesang“ begann die Andacht. „Suchen und fragen, planen, organisieren, gestalten, miteinander glauben, füreinander da sein, das haben 50 engagierte Frauen in unserer Gemeinde seit 50 Jahren getan. Genau vor 50 Jahren, am 16. Januar 1966 wurde der Katholische Frauenbund Ensdorf gegründet“, berichtete Martha Wein vom Führungsausschuss, eingangs. „Unsere Frauen haben in diesen Jahren das Leben der Gemeinde mitgestaltet. Sie haben ein dichtes Netz von Beziehungen geknüpft. Wir feiern, danken, denken nach und bitten, dass unser Frauenbund auch in Zukunft in unserer gemeinde eine lebendige Gemeinschaft ist.“

In das Netz der Beziehungen haben sich viele Frauen eingeknüpft. Aus kleinen Anfängen ist es gewachsen, immer neue Fäden wurden eingeknüpft und sind sorgfältig miteinander verknotet. „Jeder einzelne Faden , jede einzelne Frau ist wichtig. Jede Verknüpfung gibt festeren Halt. Jeder Knoten hält zusammen. Wir halten zusammen – und werden gehalten“, betonte Wein. Beziehungen untereinander seien spannend, das Netz aber müsse auch Spannungen aushalten, denn Knoten können sich lösen, reißen. Deshalb müsse das Netz sorgfältig gepflegt, zerrissene Fäden neu geknotet werden. Ein Netz trägt, fängt auf. „Das Netz unserer Beziehungen ist uns Hilfe in vielen Lebenssituationen, wir teilen unser Leben“, erklärte das Mitglied des Führungsteams. „Wir nehmen Nähe und Distanz war, aber alle Fäden zusammen sind das Netz. Wir sind eine Gemeinschaft. Auch eine Gemeinschaft im Glauben. Er schafft Verbindung untereinander.“

In Fürbitten wurde um Gottes Hilfe gebeten Mut und Kraft zu haben, die Stimme zu erheben, wo es nötig ist in Kirche und Gesellschaft; zu erkennen, dass alle gemeinsam Gemeinde sind, dass alle mit Mut und Fantasie am Netz der Beziehungen knüpfen, dass jede einzelne Frau für die Gemeinschaft wichtig ist. Gebetet wurde auch für alle verstorbenen Mitglieder. In einer Dankprozession wurde ein Blumenstrauß als Zeichen der Festfreude zum Altar gebracht, ein Korb bunter Blüten zur Erinnerung an die schönen Blumenteppiche zu Fronleichnam, ein Palmbuschen für die vielen Kräuter- und Palmbuschen, ein Muttergottesbild für Maiandachten und Rosenkranzgebete, ein Teller für die vielen Vorträge und Informationsveranstaltungen. Eine Kerze wurde entzündet aus Freude darüber, dass der Frauenbund Ensdorf seit 50 Jahren besteht und durch den Beitritt von jungen Frauen weiter bestehen kann. Gebetet wurde das Bundesgebet, das erinnert, dass viele Grauen im Verband verbunden sind, Frauen, die daran erinnern, dass Frauen für vieles gekämpft haben, das wir heute als selbstverständlich empfinden, Frauen, welche die Ideen des Frauenbundes in die kommende Zeit tragen.

„1966 haben sich engagierte Frauen entschlossen, unter Leitung von Therese Dümmler den Zweigverband Ensdorf des Katholischen Frauenbundes zu gründen.“ Aus diesem Anlass gratulierte stellvertretende Diözesanvorsitzende Monika Schmidpeter und freute sich acht Gründungsmitglieder und sieben, die auch schon 50 Jahre dabei sind, ehren zu dürfen. Sie erinnerte daran, dass der Diözesanverband mit 466 Zweigverbänden und rund 61000 Frauen aller Altersgruppen der größte in Deutschland ist und sich politisch, gesellschaftlich und kirchlich engagiert. Man schätze christliche Traditionen und religiöses Brauchtum. Sie betonte das „fröhliche Miteinander und Füreinander“, würdigte die ehrenamtliche Arbeit und bedankte sich dafür. „Wir haben schon Vieles erreicht, aber auch heute noch liegen uns viele Themen am Herzen“, erklärte sie und nannte als Beispiele „Gleiche Rente für alle Mütter“ und „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Sie sprach das „wunderbare Netz des Frauenbundes Ensdorf“ an, das nach der Neuaufnahme von Claudia Hügelschäffer und Roswitha Rester nunmehr 182 Mitglieder hat. „Sie können stolz sein auf ihren Frauenbund!“ Zum „goldenen Jubiläum gratulierte auch stellvertretende Bezirksleiterin Elisabeth Spörer ganz herzlich, ebenso geistlicher Bezirksbeirat Pfarrer Michael Jakob. Er dankte für das „vielfältige und engagierte Wirken in der Pfarrei. „Jeder Pfarrer ist froh, wenn er Frauen in der Pfarrei hat, die anpacken und etwas bewegen. Sie bringen den Geist Christi zu den Menschen“, betonte er und wünschte, dass aus gesponnen Fäden das Netz weiter wachsen möge. Ensdorfs geistlicher Beirat, Pfarrer Pater Hermann Sturm dankte für „großes Engagement mit vielen Aktivitäten“. Von Bildungsangeboten, Blumenteppiche zu Fronleichnam, Palm- und Kräuterbuschen, Muttertagsausflüge, Weltgebetestage der Frauen, Teilnahme am Erntedankmarkt, Gottesdienste bei Bergfesten, Kreuzweg sowie Betreuung der Mitglieder bei Geburtstags- und Kirchenbesuchen. „Eine vielfältige Tätigkeit, die wir nicht vermissen möchten. Der Frauenbund ist für die Pfarrei seit der Gründung eine große, nicht wegzudenkende, Stütze!“ erklärte er und wünschte „weiterhin eine gute, lebendige und fruchtbare Zeit – auch durch steten Zugang neuer Mitglieder.“ Er überreichte 50 Rosen in einem Herz gebunden – für weitere Herzen. Pfarrgemeinderatssprecherin Agnes Graf dankte dem Frauenbund für „unersetzliches Wirken“ und wünschte: „Abschalten, Zeit lassen, Welt vergessen und glücklich heimgehen.“ Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein zitierte das wenig charmante geflügelte Wort unter den Pfarrern: „Ein Pfarrer ohne Frauenbund, ist ein armer Hund“. Dann lobte er: „Sie sind die Seele der Pfarrei. Der Frauenbund ist das Forum in der Kirche, macht Bildungsangebote und beleuchtet aktuelle Themen aus einer frauenspezifischen Sicht und gibt Frauen eine Stimme in der Kirche. Ihr seid Trägerinnen des religiösen Lebens. Die geistliche Kraft der Frauen braucht ein Sprachrohr und eine Formung – das ist eine Aufgabe des Frauenbundes, der Interessenvertretung der Frauen in der Kirche.“ Bürgermeister Markus Dollacker gratulierte und wünschte: „Macht weiter so! Ihr seid die klare Stimme für Anliegen der Frauen, wichtige Ort für Gedankenaustausch, vermittelt christliche Werte und seid menschlich nah!“ Wie alle Grußredner überreichte er als Dank an Schatzmeisterin Monika Auer „Kuverts mit Inhalt“.

„Mit jeder Zusammenkunft werden wir enger mit der Gemeinschaft des Katholischen Frauenbundes verbunden“, betonten die drei Ehrenmitglieder Katharina Hafenbradl, Erika Fröhlich und Maria Rogenhofer. „Viel Zeit haben wir alle – jung und alt gemischt – miteinander in religiöser Funktion und auch in schönen geselligen Stunden verbracht. Deshalb freuen wir uns über unsere engagierten Mitlieder im Führungsteam, die dieses Jubiläum so schön gestalten“. Lobten sie und erklärten: Wir sind sehr stolz auf euch!“

Bei Kaffe und Kuchen wurde nach dem Festakt gefeiert. Karin Scharl vom Führungsteam nahm Mitglieder und Gäste mit auf eine Bilderreise „50 Jahre Katholischer Frauenbund Ensdorf – FrauenLEBEN kompetent, solidarisch. Engagiert“. Sie erklärte: „Das Netz, das du heute knüpfst, kann dich morgen auffangen.“

Neumitglied Claudia Hügelschäffer wollte schon zum 30- und dann zum 50-jährigen Jubiläum dem Katholischen Frauenbund Ensdorf beitreten. Zum 50-jährigen Jubiläum wurde sie eingeladen und hat „Gerne und spontan“ daraufhin ihre Mitgliedschaft  erklärt. Gründe: „Weil der Verein zusagt und ich schon immer gut gefunden habe, was er macht. Es ist ein schöner Verein mit gutem Zusammenhalt. Ich werde mich einbringen und aktiv dabeisein.“

Gründungsmitglied Therese Blaschko war schon 1955 beim vom damaligen Pfarrer  Korbinian Zeitler gegründeten Mütterverein. Dann „natürlich gleich beim Katholischen Frauenbund“ dabei als der 1966 gegründet wurde. Der damalige geistliche Beirat Pfarrer Pater Rieshofer habe gesagt:  „Da müsst ihr dazugehen!“ Frau Blaschko: „Also waren wir automatisch dabei!“. Sie erinnert sich gerne an Ausflüge, die Blumenteppiche zu Fronleichnam, das Palm- und Kräuterbuschenbinden, wozu sie immer Bluem aus ihrem Garten beigesteuert hat.

Maria Leikam vom Ensdorfer Führungsausschuss ehrte zusammen mit stellvertretender Diözesanvorsitzender Monika Schmidpeter und stellvertretender Bezirksleiterin Elisabeth Spörer für lange und treue Mitgliedschaft mit Urkunde, Mitgliedsnadel in Gold mit Stein und einem Geschenk die acht lebenden Gründungsmitglieder Therese Blaschko, Katharina Hafenbradl. Barbara Hauer, Maria Lautenschlager, Maria Rogenhofer, Katharina Weigert, Franziska Weigl und Rita Wein. Sowie für 50 Jahre Mitgliedschaft Maria Dammith, Mathilde Ferstl, Mathilde Fink, Anneliese Haller, Anna Lehr, Margareta Huber und Theres Metschl.

Geistliche Beiräte: 1966 bis 1988 Pfarrer Pater Josef Rieshofer, dann bis 1998 Pfarrer Pater Sebastian Raß und seither Pfarrer Pater Hermann Sturm.

1. Vorsitzende waren von 1970 bis 1989 Maria Rogenhofer, dann bis 1993 Maria Leikam, bis 2008 Katharina Hafenbradl, bis 2012 Erika Fröhlich. Seit 2013 wird der Frauenbund Ensdorf von einem Führungsausschuss geleitet. Ihm gehören zurzeit Monika Auer, Martha Wein, Brigitte Lorenz, Maria Leikam, Gertraud Roppert, Karin Scharl, Beate Staufer und Birgit Fröhlich an. Kooperiert sind Rosina Geck und Geistlicher Beirat Pfarrer Pater Hermann Sturm.

Jahresprogramm 2016

29.01.: Frauenfasching mit dem Motto.

02.02.: Gottesdienst für verstorbene Mitglieder, Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen, Ehrungen.

04.03.: Weltgebetstag der Frauen in Ebermannsdorf.

12. 03: Einkehrtag/Glaubensseminar.

März:  Kreuzweg.

20.03.: Palmbuschenverkauf.

April/Mai: Kegelabend, Halbtagesfahrt ins Blaue, Blumenteppich für Fronleichnam.

Juni/Juli/August: Jubiläumsfahrt nach Mainz in den Fernsehgarten, Wallfahrten zum Mariahilfberg in Amberg, Annaberg Sulzbach-Rosenberg und Frohnberg bei Hahnbach, Kräuterbuschenbinden und Verkauf.

19.09.: Gottesdienst Eggenberg.

03.10.: Erntedankmarkt mit Frauenbund-Cafeteria.

21.10.: Frauenkabarett „Die Weibsbilder“.

November/Dezember: Vortrag.

04.12: Adventfeier und Öffnung des Fensters „Leuchtender Advent“.