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50-jähriges Bestehen der Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Am Samstag feierte die Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner der Diözese Regensburg im Salesianerkloster ihr 50-jähriges Bestehen. Weihbischof Dr. Josef Graf zelebrierte während der Herbstvollversammlung mit den Teilnehmern in der neu restaurierten Pfarrkirche in Konzelebration einen Festgottesdienst.

Der Referent der Tagung war der emerierte Abt Christan Schütz vom Benediktinerkloster Schweikelberg, Zum goldenen Jubiläum gab der emerierte Benediktinerabt Emmeram Geser vom Kloster Metten einen Rückblick auf fünfzig Jahre der Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner in der Diözese Regensburg.

Gegründet wurde die Arbeitsgemeinschaft am 17. Februar 1967 in Regensburg unter der Leitung von Pater Dr. Felix Schlösser. Zunächst nannte man sich Ordensrat. Der erste Vorsitzende wurde  der Abt des Klosters Metten und spätere Kureinkardinal, Augustinus Maier. Zwei Beiräte und ein Sekretär wurden ihm zur Seite gestellt. Seit Juni 1968 nennt sich der Ordensrat „Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner“. In der weiteren Entwicklung bildete sich um den Vorsitzenden und seinem Stellvertreter ein Arbeitsausschuss, der aus neun gewählten Mitgliedern besteht. Zweimal im Jahr trifft sich die Versammlung. Immer in verschiedenen Tagungshäusern. Zwei Mitbrüder der Vollversammlung werden jeweils für den Priesterrat gewählt. Zurzeit gibt es in der Diözese Regensburg 32 männliche Klosterniederlassungen.

Die Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner hat sich von Anfang an folgende Ziele gesetzt: Austausch von Informationen; Ratschläge für Verfahrensweisen; Kontakte der Ordensgemeinschaften untereinander stärken; Kennenlernen der Gemeinschaften, ihrer Mitglieder und Spiritualität; Mitwirken im Priester- und Seelsorgerat sowie in anderen Gremien; Gegenseitige Erbauung und Aufmunterung.

Momentan ist Pater Dr. Bialas vom Passionistenkloster Schwarzenfeld 1. Vorsitzender, Abt Thomas Freihart von der Benediktinerabtei Weltenburg 2.Vorsitzender und Frater Franz Neuhausen von der Benediktinerabtei Rohr der Sekretär der Arbeitsgemeinschaft der Ordensmänner der Diözese Regensburg.

Weihbischof Dr. Josef Graf nannte in seiner Predigt den Tagesheiligen, dem hl Karl Borromäus (1538 bis 2584), einen hl. Kirchenreformer. „Die Kirche bedarf der ständigen Erneuerung“, betonte der Weihbischof. Das letzte Konzil habe diesen Gedanken mehrmals in seinen Gedanken verarbeitet. Sehr oft spreche das Zweite Vatikanum davon, dass die Mutter Kirche „zur Läuterung und Erneuerung mahnt, damit das Zeichen Christi auf dem Antlitz der Kirche klarer erstrahle“.

Der hl. Karl Borromäus könne uns auf diesem Weg ein Vorbild sein. „Der Ausgangspunkt der ständigen Erneuerung der Kirche muss die Bekehrung des Herzens sein, wobei jeder Christ  als Glied der Kirche bei sich selbst mit dieser Erneuerung zu beginnen hat. Kirchenreform muss in der Bekehrung der Herzen beginnen oder sie ist nur eine äußere Reform der Strukturen! Hier wäre und ist das Zeugnis der Orden und ihres Lebensstiles auch heute wichtig für unsere Kirche und näherhin für uns Weltkleriker.“ Eine gewisse Sehnsucht nach mehr und radikalerer Entschiedenheit und Nachfolge sei oft da. Das Bemühen um Kirchenreform ist immer auch Ringen um Erneuerung des Gott geweihten Lebens“, erklärte der Weihbischof den Ordensmännern.

„Das Ziel der Erneuerung der Kirche und aller Reformbemühungen muss die immer vollkommenere Gleichgestaltung mit Christus sein. Der Blick der Kirchenreformer muss deshalb von der Nabelschau kirchlicher Probleme immer wieder zu Christus selbst gehen. Bei der ständigen Erneuerung der Kirche geht es nicht um die Schaffung einer immer perfekteren Organisation und effizienteren Verwaltung oder um eine immer bessere caritative Versorgung. Vielmehr geht es letztlich darum, dass ‚das Zeichen Christi auf dem Antlitz der Kirche klarer erstrahle’, wie es das Zweite Vatikanum formuliert hat“, betonte Weihbischof Dr. Graf. Und weiter: „Hier könnten wir noch einmal einen Bogen spannen zur Berufung und zum Dienst der Orden: Dass die Ordensleute, die Gott geweihten Menschen der Kirche auch heute ein gutes Gesicht geben. Das Gesicht der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, das Gesicht des Ernstes und der Entschiedenheit, aber auch der Heiterkeit und inneren Freude eines auf Gott ausgerichteten Lebens.“