34 Meter lange Fichte aufgestellt
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Am Samstag rückte die Wehr bereits früh morgens aus. Aber nicht zum Löschen oder zur technischen Hilfeleistung, sondern zum Einholen des Kirwabaumes. Eine 34 Meter lange Fichte wurde umgesägt. Zum 10-jährigen Jubiläum des Kirwaverein „gewachsen, wie Gott sie schuf“– also auch mit einer markanten Krümmung in der Nähe des Gipfels. Gestiftet hat diese Kirwavereinsvorsitzender Sebastian Götz. Dann wurde der mächtige Baum – wie es Brauch ist - von den strammen Kirwaburschen zum Festplatz „kutschiert.“
Dort beim Vilstal-Rad-Wanderweg wurde nicht lange gefackelt, der Baum teils geschält, „geringelt“ und „Wolfsbach 2014“ und die vier Sterne für die Fußballweltmeisterschaft eingeschnitzt. Schnitzer und Ringler waren Andreas Graf und Sebastian Götz, unterstützt von allen Kirwaburschen. Die 13 hübschen Kirwamoidln hatten schon tags zuvor drei große Kränze aus Fichtenreiser gebunden und mit weiß-blauen Schleifen versehen. Auch den Wipfel des Kirwabaumes verzierten sie mit bunten Bändern.
Am Nachmittag dann hievten 36 starke Burschen und Männer bei tropischer Hitze von gemessenen 30 Grad Celsius (im Schatten!) und wolkenlos blauem Himmel den mächtigen Kirwabaum mit Muskelkraft und fünf „Goaßn“ in harter und äußerst schweißtreibender Arbeit in gut einer Stunde in die Senkrechte. Dabei hörten die Mannsbilder auf die die Rufe des bewährten „Baummeisters“ Matthias Reinhardt: „Mach’ma wieder an kloana Schub! Pack’ ma’s! Hou Ruck!“ forderte er immer wieder die 36 starken Männern an fünf „Goßn“ auf, die trotz sengender Hitze unter dem weißblauem Himmel den Baum in gut einer Stunde in die Senkrechte brachten. Die Kirwamoidl eilten eifrig hin und her und sorgten dafür, dass die Männer nicht verdurschten und Kraft wegen Flüssigkeitsverlust erleiden. „Lochmeister“ war wie seit Jahren schon Feuerwehrvorsitzender Heinrich Eichenseer. Vor allem nach der harten Arbeit in der „Bullenhitze“ schmeckte die erste Maß frisches Kirwabier besonders gut! – „Zisch“- und weg war sie.
Zehn Jahre Jubiläum feiert bei der Wolfsbacher Kirchweih auch die Kirwaband „Quertreiber“. Sie spielt ab 20 Uhr urig und zünftig auf. 50 Liter Bier spendiert sie dem Verein mit den meisten ihrer T-Shirts, dazu weitere Preise. Das gleiche Jubliäum feiert auch der Wolfsbacher Kirwaverein, dessen 13 Kirwapaare - die feschen Kirwapaare – die hübschen Moidln im Dirndl, die schneidigen Burschen in der Krachledernen - ins Festzelt einmarschieren. Diese veranstalten am Sonntag eine „Kirwa-Olympiade“ mit sportlichen Wettbewerben, wobei auch tolle Preise zu gewinnen sind. Zuvor aber wird um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebriert, den die Blaskapelle Ensdorf musikalische umrahmt. Auch zum Frühschoppen spielt die Kapelle unter Leitung von Hubert Haller auf. Die Gäste laben sich bei einem „Bayerischen Mittagessen“.
Nachmittags um 15 Uhr tanzen die 13 Kirwapaare – von einem Pferdegespann ankutschiert zur Musik der „Hoglbouchan“ den Kirwabaum aus, nehmen mit Gstanzln das Geschehen in Dorf, Gemeinde und Umgebung aufs Korn, küren das neue Oberkirwapaar. Dann sorgt ab 17 Uhr „“Grögotz Weißbir“ bis in die späte Nacht für Stimmung und Tanzmusik.
Am Montag geht die Wolfsbacher Magdalenen-Kirwa gegen 12 Uhr mit dem traditionellen Saukopfessen und ab 13 Uhr mit dem Kirwabärtreiben durch den Ort weiter. Am Abend heizt dann ab 19.30 Uhr die Band „Keine Ahnung“ beim Tag der Vereine den Gästen so richtig ein. gen 22 Uhr werden der stattliche Kirwabaum und die attraktiven Tombolapreise verlost.