22 Kinder zum ersten Mal am Tisch des Herrn
| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung
Neben der Schule waren die Kinder von Gruppeneltern vorbereitet, bei Beichtgesprächen und Kindergottesdiensten auf die Eucharistie unter dem Motto „Fisch“ hingeführt worden. Für die Eltern hatte es mehrere Elternabende gegeben, in denen religiöse Themen und praktisch-organisatorische Punkte besprochen wurden.
Feierlich zogen die 22 Erstkommunikanten unter Glockenklang und Orgelgebraus in einer kleinen Prozession in einheitlichen langen weißen Gewändern in die Pfarrkirchekirche. Voran die Ministranten mit dem Kreuz, am Ende Pfarrer Pater Hermann Sturm. „Lobe den Herren“ sangen alle zu Beginn.
Der Geistliche und ein Kommunionkind begrüßten alle zur Feier der Ersten Kommunion unter dem Zeichen des Fisches. „Wir denken dabei an deinen Sohn Jesus Christus, der von die ausgesandt wurde, damit wir alle zu dir hinschwimmen. Darum bitten wir durch unseren Erlöser, durch Christus, unseren Herrn“, wurde gebetet. Ein Sprechspiel nach der Kurzgeschichte „Der gelehrte Fisch“ verdeutlichte dies. Nch dem Entzünden der gesegneten Erstkommunionkerzen wurde „Sei mein Licht auf allen meinen Wegen …“ gesungen und „Du hast einen Namen, damit man weiß, wer du bist“, bevor das Taufversprechen erneuert wurde.
In seiner Predigt ging Pfarrer Sturm noch einmal auf die Geschichte vom gelehrten Fisch ein.
„Gott will und ist in der Eucharistie uns ganz nahe“, erklärte der Geistliche und verwies ausdrücklich auf das „Geheimnis des Glaubens“ bei der Wandlung in der Eucharistiefeier und dessen Bedeutung hin. „Aber wie sieht es mit unserem Glauben aus? In unserem Alltag“ fragte der Geistliche. „Er muss den Alltag durchdringen“, gab er selbst die Antwort. Und an die Eltern gerichtet: „Ihr steht in der Verantwortung durch euer Leben, euer Vorleben des Glaubens, euere Kinder zu Gott, zu Jesus Christus, dem Licht des Lebens, zu führen. Ihr sollt ihnen Licht und Wegweiser sein!“ Allerdings könne man überzeugend weitergeben, was man selbst besitze und wertschätze. Man solle sich fragen, ist mir, ist uns Jesus wirklich noch wert und wichtig? Leider aber sei dies vielfach nicht so. Vielen erscheine der Glaube, die Kirche, kirchliches Leben antiquiert und fremd, viele hätten keine Bezug mehr dazu, hätten es abgelegt wie ein altes unpassendes Kleid. „Glaube macht nur Sinn, wenn man ihn tut und lebt. Und das am besten in Gemeinschaft der Gemeinde“, betonte er.
In der Erstkommunionfeier gehe es um das Wesentliche, ja um alles. Christus wolle nicht nur Licht der Welt, sondern ganz bei uns sein in einer einmaligen, wunderbaren und doch ganz schlichten, lebensnahen Weise, nämlich in Brot und Wein. Ich bin das Brot des Lebens – ich schenke mich euch hin, ich gebe mich euch als Fleisch und Blut, habe er gesagt als Geschenk des Abendmahles, erklärte
Pfarrer Sturm und rief auf zu „Nachdenken, Nachbesinnen und Neuanfang auf Christus, auf seine Botschaft, auf unseren Glauben“. „Hören wir auf seinen Ruf, öffnen wir ihm unsere Tür, unser Herz. Er will sich in Brot und Wein uns schenken, für uns da sein – welch ein göttliches Geschenk, welch ein Geheimnis des Glaubens!“
Als Erinnerungsgeschenk bekamen die Erstkommunikanten ein Kreuz. Kinder und Eltern sprachen Fürbitten, Erstkommunionkinder brachten Gaben zum Altar. Am Ende der Eucharistiefeier, in der 22 junge Christen erstmals den Leib des Herrn empfingen, sangen alle zum Dank: „Großer Gott, wir loben dich!“ Bei einer Dankandacht für diesen Tag wurden am späten Nachmittag religiöse Gegenstände gesegnet und das Opfer für Kinder in der Diaspora abgegeben.